Königspaar:
Christian & Silke Herzog
Hofstaat:
Herbert und Gisela Terkel, Matthias und Sabrina Droste,
Josef und Tanja Lanari, Thomas und Petra Mors
Kinderkönigspaar:
Lukas Kretschmer – Königin: Tabea Rau
Kinderthronpaar:
Justus Heester und Paula Sander
Holzschuhkönig:
Patrik Ruhe
Gewinner Scheibenschießen:
Kategorie 13-15 Jahre: Tom Kröger
Kategorie über 15 Jahre: Niklas Winkelkötter
Zeitungsberichte Westfälische Nachrichten
Mit Pfeil und Bogen geschossen
Alverskirchen - Alverskirchen - Das 175. Jubiläumsschützenfest begann am Freitagabend mit dem ersten Alverskirchener Heimatabend, der viele Dorfbewohner in den Breiten Busch lockte. Dem Spielmannszug war es vorbehalten, den Abend zu eröffnen und die Gäste in Schützenfeststimmung zu versetzen.
Von Stephan Ohlmeier
Anschließend traten die Fahnenschlaggruppe mit einer extra einstudierten Kür und die Tanzgruppe von RW Alverskirchen auf. Beide Gruppen erhielten eine Menge Applaus und von Moderatorin Brunhilde Schwinhorst ein kleines Dankeschön. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der seit drei Jahren bestehenden Plattdeutsch AG der Grundschule. Mit Sketchen zum Schützenfest brachten sie die Gäste zum Lachen und intonierten abschließend das Heimatlied in Platt.
Zwischen den Programmpunkten plauderte Robert Schulze Wettendorf mit den ehemaligen Vorsitzenden des Schützenvereins: Paul Averbeck (1975-1981), Walter Kröger (1981-1991), Heinz Tertilt (1998-2003) und Ernst Wiesmann (2003-2011). Paul Averbeck erzählte vom Schützenfest 1950, bei dem kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das Schießen mit dem Luftgewehr noch verboten gewesen sei. Stattdessen habe man mit Pfeil und Bogen auf den Vogel geschossen.
In Walter Krögers Amtszeit fielen gleich zwei weitreichende Entscheidungen: Damen durften künftig auf den Vogel schießen und das Festzelt wurde vom Sportplatz an den Breiten Busch, wo noch heute gefeiert wird, verlegt. Zudem berichtete Walter Kröger von einem Oberst, der sich zwei Tage vor dem Fest entschlossen habe, lieber Urlaub auf Norderney zu machen. Anschließend erklärten Heinz Tertilt und Ernst Wiesmann, wie sie das Schützenfest im Dorf bekannter und beliebter gemacht haben. Stets hätten sie auf eine schlagkräftige Truppe zurückgreifen können, ohne die Schützenfest nicht funktioniert hätte und auch heute nicht möglich wäre.
Zudem durften sich Patrick Ruhe als Holzschuhkönig und Walter Kröger als König der Könige am Freitagabend feiern lassen. Ihnen war es am Jubiläumswochenende als erstes gelungen, sich gegen ihre Mitbewerber an der Vogelstange durchzusetzen.
Schornsteinfeger im Glück
Alverskirchen - Schornsteinfeger gelten gemeinhin als Glücksboten. Christian „Hubi“ Herzog brachte sich am Samstagnachmittag selbst Glück und krönte sich beim 175. Schützenfest zum fünften Kaiser der Vereinsgeschichte. Um Punkt 16.45 Uhr fiel der von 357 Schüssen malträtierte Vogel von der Stange.
Von Stephan Ohlmeier
Wäre es nach Herzog gegangen, der bereits 2006 im Golddorf regierte, hätte ein ganz anderer triumphiert: „Am Bierstand haben meine Schützenbrüder und ich gesagt, wir schießen den Vogel für Herbert Terkl locker. Jetzt bin ich glücklicher Kaiser.“ Zu den Hobbys des 43-jährigen Schornsteinfegers zählen der Lokalfußball und sein Kegelclub „Das dicke Ende“.
Zur Kaiserin erkor sich Christian Herzog seine Frau Silke, den Hofstaat bilden Matthias und Sabrina Droste, Josef und Tanja Lanari, Thomas und Petra Mors sowie Herbert und Gisela Terkl. Die Insignien fielen übrigens mit den ersten zehn Schuss: Der Kaiser selbst schoss den Apfel, Richard Wenery das Zepter und Klemens Mathmann die Krone.
Zuvor waren beim Jubiläumsschützenfest weitere Entscheidungen im Breiten Busch gefallen. Neuer Kinderkönig ist Lukas Kretschmer der mit Königin Tabea Rau und dem Thronpaar Justus Heesters und Paula Sander regiert. Beim Scheibenschießen siegte Niklas Winkelkötter im Stechen knapp gegen Thorsten Weiß und Philipp Hülsmann, bei den Jugendlichen gewann Tom Kröger. Zudem durften sich Lukas Keßmann, Benedikt Meyer (beide Freckenhorst ) und Matthias Reher (Raestrup) als Holzschuhkönige der Gäste feiern lassen. Für die zahlreichen Kinder wurde mit Seilklettern, Rollenrutsche, Hüpfburg, Riesenschaukel oder Lokomotive fahren eine Menge geboten. Für Stimmung sorgten die Spielmannszüge aus Alverskirchen und Albersloh sowie die Blasorchester Everswinkel und Heimatland Greffen.
„Endlich feiern wir unser 175. Schützenfest“, hatte Oberst Heinz Tertilt am Samstagmittag die auf der Hauptstraße zahlreich angetretenen Schützen begrüßt. Gleich elf Vereine erwiesen den Alverskirchenern bei einem Sternmarsch die Ehre, sodass bei strahlendem Sonnenschein ein herrliches Bild entstand: „Die St. Achatius Nikolai Bruderschaft Wolbeck, die Bürgerschützen aus Albersloh und Freckenhorst, der Schützenverein Raestrup-Heidker und die Schützengilde Raestrup, die Sankt Anna Bruderschaft Telgte, aus Sendenhorst die St. Martinus Schützen und die Johannisbruderschaft, das allgemeine Bürgerschützen-Corps Wolbeck und natürlich die Everswinkler St. Hubertus Bürgerschützen. Als Ehrengast nahmen am Festumzug die Schützenbrüder St. Maria Magdalena aus Bruchhausen/Ruhr teil. „Vor zwei Jahren haben wir den Heimatverein unseres Hauptmannes Marco Leivermann besucht und uns gut verstanden“, so Pressesprecher Thomas Leivermann.
„Wir sind heute auf historischem Boden angetreten“, sagte der Vereinsvorsitzende Klaus Brüning. Zwischen Kirche und der ehemaligen Schule und Ehrenmal habe lange Zeit das Festzelt gestanden und hier sei Schützenfest gefeiert worden. Bürgermeister Ludger Banken fand, dass „es etwas ganz Besonderes ist, Tradition über die Jahre lebendig zu halten und dabei mit der Zeit zu gehen“. Schützenfest in Alverskirchen sei heute ein Dorf- und Familienfest. Nach den Ansprachen ging es endlich zum Festplatz, wo das Königsschießen und ein buntes Programm begannen.