Hofstaat 2012

Alverskirchen - Königswürde kann auch manchmal eine Königsbürde sein. Das dürfte das Schützenkönigspaar und dessen Throngesellschaft wohl am Sonntagmorgen um sechs Uhr so empfunden haben. Zu diesem Zeitpunkt war das tra-ditionelle Wecken durch Böllerschüsse angesagt. Von Günter Wehmeyer

Der Schützentag begann dann offiziell mit dem Hochamt in der Pfarrkirche St. Agatha . Die Augen der Gottesdienstbesucher wanderten danach immer wieder sorgenvoll gen Himmel, doch beim Antreten auf dem Schützenplatz und der anschließenden Ehrung der verstorbenen und gefallenen Vereinsmitglieder zeigte sich Petrus gnädig, und beließ es bei einigen wenigen Tropfen.

In seiner Gedenkrede sprach Gottfried Freiherr von Twickel insbesondere die Opfer von Krieg und Vertreibung an. „Dieses Gedenken soll ein Zeichen setzten für unsere respektvolle Verbundenheit mit den vorhergehenden Generationen, die unter furchtbaren staatlichen Zwang Krieg, Tod und Vertreibung erdulden muss-ten“, mahnte von Twickel. „Unsere Erfolge in der Wohlstandssicherung verdanken wir der Nachkriegsgeneration und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen in unserer heimatlichen Region.“ Leider werde dieses Bild getrübt durch häufige Berichte über verabscheuungswürdige Gewalttaten, brennende Autos und verprügelte Mitbürger. 

„Das Gedächtnis an die Toten ist ein glaubwürdiges Zeugnis für eine friedvolle Fortentwicklung unserer dörflichen Gemeinschaft“, leitete von Twickel zu feierlichen Kranzniederlegung über.

Jede Menge Orden und Ehrungen für verdiente Schützen gab es beim anschließenden Frühschoppen im Festzelt. Über je einen Pokal konnten sich Jan Eixler und Luca Lanari freuen. Den hatten sich die beiden beim Scheibenschießen am Vortag verdient, das erstmals nach den Altersgruppen 13 bis 15 Jahre und über 15 Jahre ausgetragen wurde.

Urkunden für eine 25-jährige Mitgliedschaft nahmen Bernd Josef Ausber, Walter Fronholt, Udo Hansel , Karl Dieter Marx, Gerald Splettstößer und Norbert Weis aus den Händen des Vorsitzenden Klaus Brüning in Empfang.

Eine besondere Ehrung wurde der langjährigen Schriftführerin des Vereins, Martina Samberg, zuteil. Für ihre Verdienste als „Mutter der Kompanie“ wurde sie zum Spieß befördert.