Hofstaat 2011

Alverskirchen - Lag es am idealen Wetter, an der Verbundenheit der Alverskirchener zu ihrem Schützenverein, oder an dem immer noch großen Interesse an Krönungszeremonien? Vermutlich waren es alle drei Gründe, die dazu geführt hatten, dass die Inthronisierung der neuen Schützen-Majestäten und deren Hofstaat vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse stattfinden konnte. Standesgemäß in blitzblank geputzten offenen Kutschen, angeführt vom Spielmannszug Alverskirchen und dem Blasorchester Heimatland aus Greffen, waren die Herrschaften vorgefahren.

Unter begeistertem Beifall des Publikums und passender musikalischer Untermalung überreichte Schützenvereinsvorsitzender Klaus Brüning die Königsinsignien an Dietmar Kröger und Kinderschützenkönigin Charlotte Eismann. Mit viel Humor und Wortwitz stellte der Vereins-Chef dann die neuen Majestäten und die Mitglieder der Throngesellschaften einzeln vor. Erstaunlich war dabei, was er in der kurzen Zeit schon so alles in Erfahrung hat bringen können. Einmal mehr begeisterte die Fahnenschlaggruppe des Schützenvereins die Zuschauer. Der gekonnt dargebotenen originellen, eindrucksvollen Choreographie folgten die Zugabe-Rufe. 

Schon früh hatte der Schützenfest-Sonntag für die Aktiven begonnen. Die Böllerschüsse gegen sechs Uhr dürften für einige wohl ein kleiner Schreck in der Morgenstunde gewesen sein. Die hohe Zahl der Sonnenbrillenträger beim morgendlichen Antreten war schon auffällig. Mit den Worten „besser vollständig verspätet als unvollständig erschienen“ begrüßte Oberst Ernst Tertilt einen Ehrengardisten, der es nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte.

Nachdenklich und besinnlich wurde es bei der Ehrung der in den Kriegen gefallenen und vermissten Schützenbrüder. Im Zusammenhang mit dem Ehrengarden-Jubiläum erinnerte Karl-Theo Gerd-Holling, „dass viele der Soldaten gerne mit der Ehrengarde marschiert wären, aber sie wurden gezwungen, zur Waffe zu greifen und in den Krieg zu ziehen“. Gerd-Holling schlug einen Bogen zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr: „Wir sollten den Soldaten unsere moralische Unterstützung geben, denn sie setzen ihr Leben aufs Spiel und bezahlen im schlimmsten Fall damit.“

Weiter ging´s mit dem Frühschoppen im Festzelt. Auch hier setzen die Musikzüge wieder Akzente. Zahlreiche Ehrungen gab´s nach dem Mittagessen: Alfons Brockmann bekam einen Orden für sein silbernes Königsjubiläum. Dabei durfte auch Peter Kretschmer nicht fehlen. Der war nämlich vor 25 Jahren Kinderschützenkönig. Geehrt wurden zudem die acht Mitglieder, die in diesem Jahr ihrem Verein 25 Jahre lang die Treue gehalten haben: Irmgard Brockmann, Friedrich Ernst, Alwin Kreikenberg, Wingolf Kreuzer, Klemens Mathmann, Bernhard Rotthege, Michael Ruhe und Josef Rüping. Dieter Deipenbrock erhielt den Pokal für seinen Sieg beim Scheibenschießen.