Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Freitag, 27.04.2012, 09:04 Uhr
Wiedertäufer lebt jahrelang im Dorf
Alverskirchen -
Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat April.
Für die Bauern war der Garten, in dem Gemüse, Kräuter und Blumen gedeihten, nicht wegzudenken. In einem Dorf, in dem Landwirte und Dorfbewohner im Verhältnis von vier zu eins standen, gehörte Mut und Optimismus dazu, eine Gärtnerei zu eröffnen. Mit Fleiß und Qualitätsbewusstsein konnte sich Kemker (li.) behaupten. Foto: Dorf-Archiv
Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher und erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die WN-Leser einmal ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf Geschehnisse im April.
30. April 1564: Der Wiedertäufer Gerhard Eilkmann wird in Münster verbrannt nachdem er bekannt hatte, sich mit seiner Frau und Cumpanen jahrelang in Alverskirchen aufgehalten zu haben. Er bekannte den Diebstahl von Schafen, Gänsen und Hühnern. er hat den Ort an drei Stellen angezündet. Von der Kirche war nur noch der Turm für einen Wiederaufbau geeignet.
1622: Oberst von Fleckenstein kommt nach Alverskirchen und erpresst die Einwohner durch Androhung von Abbrennen der Häuser zur Herausgabe von Geld und Nahrung für Menschen und Pferde.
1. April 1894: Lehrer Bröker sagt: „Heute sind es 25 Jahre her, dass ich mein Amt hierselbst angetreten habe. Der Tag ist ohne Sang und Klang verlaufen, und das ist mir lieb.”
1. April 1919: Um Rat und Hilfe bei den Schwierigkeiten zu bekommen, die sich während und nach dem 1. Weltkrieg ergaben, gründen am 1. April die. Landwirte von Alverskirchen einen Landwirtschaftlichen Ortsverein mit 116 Mitgliedern. Erster Vorsitzender wird Bernhard Vincke.
1933: Notstandsarbeiten - Drainage, Wegebau und mehr sollen die Arbeitslosigkeit mildern. Für die Arbeiter wird am Sportplatz am Hollinger Weg ein Arbeitslager gebaut.
1. April 1945: Am Nachmittag des ersten Ostertages rollen feindliche Panzer ins Dorf. An vielen Häusern wehen weiße Fahnen. es fällt kein Schuss. Im Tiergarten bei Wolbeck leistet eine SS-Einheit noch Widerstand; das Gewehrfeuer ist bis Alverskirchen zu hören.
1949: An der Everswinkeler Straße – gegenüber dem Vinckenbusch – werden von der Kirche drei Bauplätze auf Erbpacht zur Verfügung gestellt, wo Ostflüchtlinge bauen.
1951: Bernhard Kemker eröffnet am Westeingang des Dorfes eine Gärtnerei , die sich in den folgenden Jahren gut entwickelt, besonders nach der Fertigstellung von Neubaugebieten. Der Schwerpunkt liegt bei selbstgezogenen Blumen.
1. April 1966: Auf einer Versammlung von sportinteressierten Bürgern wird die Erweiterung der bisherigen Tischtennisgruppe zum Sportverein DJK Rot-Weiß Alverskirchen beschlossen. Die Aufnahme in den Westdeutschen Fußballverband wird angestrebt.
1976: Das Volksbildungswerk Alverskirchen bietet erstmalig eine Studienreise vom 21. bis 24 April an. Ziel ist Flandern. Von Brüssel aus werden Exkursionen nach Gent, Brügge und Antwerpen unternommen.
15. April 1978 : Nachts um zwei Uhr bricht auf dem Hof Starp ein Feuer aus. Eine Scheune, in der Stroh, Korn und 50 Schweine untergebracht sind, brennt trotz Ein-greifen der Feuerwehr aus Alverskirchen und Everswinkel bis auf die Grundmauern nieder. Es gelingt lediglich, den angrenzenden Maschinenschuppen vor dem Feuer zu retten.
1985: Endergebnis der Misereor-Kollekte: Erwachsene spenden 11 479,81. Kinder 299,80 – somit 11779,61 D-Mark. Gegenüber 1984 eine Steigerung um 1 603 D-Mark.