Schlaglicht Dezember 2012

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Montag, 31.12.2012, 08:12 Uhr

Notunterkünfte mit finanziellen Folgen

Alverskirchen - Alverskirchen. Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat Dezember.

Für die Unterbringung  von bombengeschädigten Personen mussten bei zunehmendem Luftkrieg Unterkünfte beschafft werden. Wo die Einheimischen nicht mehr zusammenrücken konnten, mussten fabrikmäßig hergestellt Behelfsheime zur Verfügung gestellt werden, die auf dem Sportplatz und am Hollinger Weg aufgestellt wurden. Foto: Dorf-Archiv


Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die WN-Leser ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf Ereignisse in dem Monat Dezember.

1703: Der Kirchturm von St. Agatha erhält durch Anbauten beiderseits sein heutiges Aussehen.

1847: Für die durch Hagel geschädigten Bewohner von Herbern wird in Alverskirchen gesammelt. Die Kollekte erbringt an barem Geld sechs Taler, 28 Silbergroschen und vier Pfennige, an Korn 35 I/2 Scheffel.

1871: Zu Ehren der Krieger (Deutsch-Französischer-Krieg 1870/71) soll ein Fest gefeiert werden; jeder Krieger erhält für Essen und Wein einen Taler.

1948: Die Rüstungskontor GmbH Berlin verlangt von der Gemeinde für zehn 1944 gelieferte Behelfsheime, die auf Veranlassung der Kreisleitung auf dem Sportplatz aufgestellt worden sind, 15 000 Reichsmark; nach Umstellung der Währung 1 500 D-Mark. Es ist für die Gemeinde äußerst schwierig, das Geld aufzubringen, denn die Schule und die Lehrerdienstwohnung haben unter der Einquartierung stark gelitten und müssen vorrangig instand gesetzt werden.

6. Dezember 1962: Die Volksschule organisiert eine Nikolausfeier im Saal der Gastwirtschaft Grause; 200 Kinder erhalten vom „Nikolaus” eine Tüte.

1964: Um einen Sportbetrieb in geregelte Bahnen zu bekommen, wird eine Tennisabteilung gegründet, die 16 Mitglieder zählt. Die organisatorische Leitung übernahm der Leiter der Volksschule. Sie ist die Urzelle des Sportvereins DJK Rot-Weiß Alverskirchen.

1968: Der Sportplatz an der Hollinger Straße ist mit Hilfe von angefahrenem Bodenaushub, der bei Ausbau der Hauptstraße in Höhe der Kirche anfiel, um 50 bis 70 Zentimeter von den Sportvereinsmitgliedern höher gelegt worden; sein Niveau liegt nun um zehn bis 20 Zentimeter höher als das Umland. Die Gemeinde beschafft Rollrasen.

1975: Die Erschießung des Gewerbegebietes beginnt mit der Anlage der Kanalisation und dem Straßenbau.

1976: Die Kirchengemeinde registriert am Jahresende 18 Täuflinge und zehn Verstorbene.

16. Dezember 1978: Das Gehöft Timmermann mit Wohnhaus und Wirtschaftstrakt brennt bis auf die Grundmauern nieder. Feuerwehren aus Telgte, Alverskirchen und Everswinkel sind im Einsatz. Möbel und Hausrat können gerettet werden.

14. Dezember 1980: Der 39-jährige Kaplan Bruno Pottebaum wird neuer Pfarrer in St.Agatha.

1981: Die Adveniat-Sammlung erbringte mit 9 291,26 D-Mark fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

1988: Metallbau Münstermann verlegt seinen Betrieb nach Westbevern, wo ausreichendes Gelände zur Verfügung steht.

1998: Das Möbelwerk Niehoff muss wegen Insolvenz schließen; über 100 Angestellte sind arbeitslos.

2008: Rüstige Rentner, vertraut im Umgang mit Holz, helfen dem BTA beim Verschönern des Gemeindegebietes und erstellen massive Bänke, die an Wanderwegen Aufstellung finden.

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