Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Donnerstag, 31.05.2012, 08:05 Uhr
Gemeindebote verkündet Neues nach dem Hochamt
Alverskirchen - Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat Mai.
Was in anderen Orten möglich ist, muss auch Alverskirchen schaffen: Mit diesem Mut machenden Satz ging man ans Werben und konnte bald von einem Spielmannszug reden (das Bild stammt aus dem Jahr 1966). Spender sorgten für das eine oder andere Instrument, und der Anschluss an die Feuerwehr sorgte für die nötige Sicherheit und erleichterte die Uniformierung. Foto: Dorf-Archiv
Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher und erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die WN-Leser einmal ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf Geschehnisse im Mai:
1814: Im Unterdorf wird ein Spitzenhaus gebaut. Es beherbergt auch eine Arrestzelle.
1850: Die Kirchenbücher nennen die aktuellen Tätigkeiten der Dorfbewohner: Fünf Schuster, ein Holzschuhmacher, 17 Schneider, drei Näherinnen, ein Bäcker, ein Bäckergeselle, zehn Weber (Everswinkel 1859: 192), ein Gärtner, zwei Kaufleute, ein Wirtschafter, sechs Soldaten, ein Polizeidiener, ein Adliger, ein Pastor, eine Haushälterin, ein Doktor, ein Lehrer.
1858: Nach Vorschrift des § 39 der Instruktion von 1858 muss von der Gemeindevertretung ein Etat vorgelegt werden.
1860: In der letzten Kirchenbank an der Evangelienseite der Kirche befinden sich für Küsterei und Schule drei Bankplätze.
1876: Bernhard Meyer ist der Küster und Lehrer. Auf Betreiben der Königlichen Regierung müssen die beiden Funktionen getrennt werden. Meyer betreibt in dem Haus westlich der Küsterei (heute Hauptstraße 2) seine Gastwirtschaft. Die Gemeinde mietet die Wohnung in der Küsterei, um für den jetzt einzustellenden Lehrer eine Dienstwohnung verfügbar zu haben.
1951: Eine Plakatsäule im Dorf bringt durch Vermietung jährlich der Gemeinde 90 bis 100 D-Mark ein.
1952: Hubert Wiesmann wird mit dem 14. Mai Gemeindebote. Allwöchentlich fährt er mehrere Male mit dem Rad nach Wolbeck zur Amtsverwaltung und bringt für den Bürgermeister Ernst Tertilt bestimmte Post zu ihm ins Haus, was jeweils einen Weg von 18 bis 20 Kilometer ausmacht. Jeden Sonntag nach dem Hochamt verkündet er auf der Stufe zur alten Schule gegenüber dem Kirchturm die amtlichen Bekanntmachungen. 1966 legt er, 82 Jahre alt, das Amt nieder.
1964: Unter der Schirmherrschaft der Freiwilligen Feuerwehr Alverskirchen wird ein Spielmannszug gegründet, der 20 aktive Spieler umfasst; fünf Trommler, einen Pauker, 13 Flötenspieler und einen Lyra-Spieler. Als Tambourmajor gibt Paul Averbeck den Takt an.
1971: Josef Linnemann gibt die Gastwirtschaft – gegenüber dem Lokal Grause – auf.
18. Mai 1982: Gegen 23 Uhr setzen sintflutartige Regenfälle zahlreiche Keller in der Gemeinde unter Wasser. Die Feuerwehr ist die ganze Nacht im Einsatz, um weitere Schäden zu verhindern.
1984: Vom 31. Mai bis 3. Juni findet das 5. Reit- und Springturnier des Reit- und Fahrvereins Alverskirchen-Everswinkel statt, zu dem 1 300 Nennungen eingegangen sind.
1994: Der Sportplatz Alverskirchen ist an den Sportverein DJK-Rot-Weiß Alverskirchen verpachtet. Er übernimmt nunmehr die Pflege der Anlagen einschließlich der Umkleidegebäude. Der Zuschuss der Gemeinde in Höhe der bisherigen gemeindlichen Aufwendungen wird dem Verein zugesagt.